Der Prozess

Die Raumstrategie Rheinisches Revier 2038+ ist ein konsensorientiertes Planungsverfahren, welches durch einen intensiven Dialog mit den regionalen Akteuren schon im Vorfeld von rechtsverbindlichen Planungsschritten versucht, mögliche Konflikte zu klären und (teil-)regionale Lösungsansätze aufzuzeigen. Die im Dialog erarbeitete Zukunftsvision stellt einen ambitionierten Zukunftspfad für die räumliche Entwicklung der Region dar und erreicht durch den stetigen Austausch eine hohe Akzeptanz und erleichtert somit die spätere Umsetzung planerischen Handelns.

Prozess Die Phasen der Raumstrategie

Der Planungsprozess gliedert sich in drei Phasen. Vorgelagert und prozessbegleitend erfolgt die dynamische Raumdiagnose, welche als laufend fortgeschriebene Bestandsaufnahme und Analyse fungiert und stetig thematisch erweitert wird.

Phase 1 Raumbildvarianten

Die drei Planungsteams erarbeiten in unterschiedlichen Varianten, aufbauend auf der dynamischen Raumdiagnose, räumliche Leitbilder sowie Entwicklungsziele für den Gesamtraum des Rheinischen Reviers. Die von den drei Teams auf dem Zwischenkolloquium am 10.11. und 11.11.2021 vorgestellten Zwischenergebnisse finden Sie hier.

Phase 2 Konkretisierung

In der zweiten Phase werden die gesamträumlichen Leitbilder auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und Zeitkorridoren teilräumlich und thematisch vertieft und konkretisiert.

Phase 3 Zusammenführung

Die durch die Planungsteams erarbeiteten Raumbilder werden im Strategiepapier, der Raumstrategie Rheinisches Revier 2038+, zusammengeführt. Diese wird stetig weiterentwickelt und fortgeschriebenen.

Prozessbegleitend Raumdiagnose

Vorarbeiten / Studien der Region

  • Masterplan Indeland
  • Landfolge Garzweiler
  • Tagebau-Umfeldinitiative Hambach

Studien / Analysen Revierknoten

  • Integrierte Raumanalyse
  • Grundlagenuntersuchung Mobilität

Aktuelle Rahmenbedienungen

  • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
  • Befüllungsgrad Restseen
  • Förderlinien / Umsetzungsprojekte

Formale Planung

  • Regionalplanung Köln
  • Regionalplanung Düsseldorf
  • Landesentwicklungsplanung
  • Braunkohlenplan

Phase 0 | Prozessbegleitend Dynamische Raumdiagnose

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen und der hohen Dynamik, in der sich die Rahmen­bedingungen in der Region verändern, werden sta­tische Analysen im Rheinischen Revier insbeson­dere in den kommenden Jahren nur eine geringe Halbwertszeit und entsprechend oftmals nur eine eingeschränkte Aussagekraft besitzen. Um der Dynamik des Prozesses gerecht zu werden, erfolgt die Zusammenstellung der Analysen dabei nicht klassisch sektoral sondern handlungs- und lösungsorientiert anhand von konkreten Fragestellungen. Die Ergebnisse der Phase dienen als Grundlage der konkreten inhaltlichen Aufgabenstellung für die Mehrfachbeauftragung.

Phase 1 Diskurs der Raumvision

In der ersten Phase werden im Rahmen der Mehrfachbeauftragung in unterschiedlichen Varianten räumliche Leitbilder sowie räumliche Entwicklungsziele für den Gesamtraum des Rheinischen Reviers erarbeitet. Nach der Auswertung der bestehenden Vorarbeiten der Region und auf Grundlage der in Phase 0 laufend weiterentwickelten Erkenntnisse sowie unter Berücksichtigung aktueller Rahmenbedingungen sollen kurz-, mittel- und langfristige Perspektiven für die Region erarbeitet werden. Die Ergebnisse werden in breit angelegten Workshop- und Beteiligungsformaten in mehreren Phasen diskutiert und überarbeitet. Ziel der Mehrfachbeauftragung ist es, ein möglichst breites Spektrum an Lösungsansätzen und Handlungsoptionen aufzuzeigen. Die tragfähigen und positiv diskutierten Ansätze bilden im Anschluss die Grundlage für das gesamtregionale Leit- und Raumbild.

Die von den drei Teams auf dem Zwischenkolloquium am 10.11. und 11.11.2021 vorgestellten Zwischenergebnisse finden Sie hier.

Phase 2 Konkretisierung und räumliche Vertiefung

In der zweiten Phase werden die gesamträumlichen Leitbilder auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und Zeitkorridoren teilräumlich und thematisch vertieft. Bei den Konkretisierungen handelt es sich um konzeptionelle Zielaussagen und konkrete Lösungsansätze für relevante Themenfelder.

besonders stark vom Strukturwandel betroffene Teil- oder Potenzialbereiche (z.B. Tagebauumfelder, Kraftwerksstandorte und Konversionsflächen) und um spezifische umsetzungsrelevante Fragestellungen. Die konkreten Aufgabenstellungen und Vertiefungen ergeben sich aus den aktuell relevanten Fragestellungen und Handlungserfordernissen sowie den identifizierten Schwerpunktthemen aus Phase 1.

Die von den drei Teams am 11.03.2022 vorgestellten Endergebnisse der Mehrfachbeauftragung finden Sie hier.

Phase 3 Zusammenführung Raumstrategie 1.0

Die nochmals überarbeiteten Ergebnisse der unterschiedlichen Prozessphasen werden anschließend in ein Strategiepapier, der Raumstrategie Rheinisches Revier 2038+ 1.0, unter intensiver Einbindung der regionalen AkteurInnen und BürgerInnen zusammengeführt und veröffentlicht. Die Raumstrategie wird dabei in den kommenden Jahren in enger Taktung stetig fortgeschrieben und erweitertet, um auch langfristig einen Orientierungsrahmen für die räumliche Entwicklung zu bilden.

Prozessbeteiligte

Die Raumstrategie wird durch drei Gremien begleitet: Steuerungsgruppe, Steuerungsgruppe Plus und Expertenbeirat. Die regelmäßige Einbindung aller Gremien bildet die Grundlage eines konsensgetragenen gesamtregionalen Leit- und Raumbildes. Als Diskussions­grundlage dienen die im fortlaufenden Prozess weiterentwickelte Ergebnis­se der Mehrfachbeauftragung.

Steuerungsgruppe

Die Steuerungsgruppe besteht aus FachakteurInnen der Region (u. a. Kreise, Bezirksregierung, Zweckverbände) und zuständigen Landesministerien.

Steuerungsgruppe Plus

Die Steuerungsgruppe Plus, bestehend aus Vertretern der jeweiligen Fraktionen der Regionalräte Köln und Düsseldorf und ergänzt das Gremium als regionalpolitische Begleitung.

Expertenbeirat

Den „Blick von außen“ liefert der Expertenbeirat. Bestehend aus nationalen und internationalen Fach- und Planungsexperten, sichert der Beirat die prozessuale als auch fachlich Qualität. Das breite Spektrum der Experten deckt dabei u. a. die Themenfelder Stadtentwicklung, Wirtschaft, Zukunftsforschung sowie Freiraum und Klimaschutz ab.

Der Expertenbeirat

Die Mitglieder:

Peter Bertholet Parkstadt Stadtregion Limburg

Klaus Dosch Faktor X Agentur der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH

Prof. Martina Fromhold-Eisebith RWTH Aachen, Lehrstuhl Wirtschaftsgeografie

Dr. Hans Hoorn Stadtsoziologe, ehem. stellvertretender Direktor Stadtentwicklungsamt Maastricht

Wilhelm Natrup Amtschef des Amts für Raumentwicklung, Kanton Zürich

Prof. Dr. Lars Ribbe TH Köln, Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme, Institute for
Technology and Resources Management in the Tropics and Subtropics (ITT)

Prof. Mark Michaeli Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land

Die Planungsteams

Die interdisziplinären Planungsteams der Mehrfachbeauftragung leisten mit ihrer Arbeit den wesentlichen Beitrag für die Prozessphasen 1 & 2. Sie setzen sich aus Arbeitsgemeinschaften von ExpertInnen und PlanerInnen aus den Bereichen Stadt- und Regionalentwicklung, Mobilität, Landschaftsplanung sowie Zukunftsforschung zusammen.
Ihre Zukunftsvisionen bilden eine wichtige Diskussionsgrundlage für den regionalen Diskurs und die spätere Zusammenführung der Ergebnisse in der Raumstrategie Rheinisches Revier 1.0.

Teilnahme Adressaten des Prozesses

Die besondere Herausforderung liegt darin, die Menschen in den Kommunen, Städten und Dörfern, die Politiker, die Akteure in Verwaltung, Verbänden und Unternehmen über den Wandlungs- und Veränderungsprozess zu informieren und später zur aktiven Konzipierung bzw. Teilnahme an Umsetzungsprojekten zu animieren. Insbesondere im Themenbereich räumlicher Planung und künftiger Flächennutzung können nur Prozesse, die mit breiter Beteiligung aller Akteure verständlich gemacht und breit getragen werden, erfolgreich umgesetzt werden und die notwendige Schubkraft in der Region befördern.

Wie kann ich mich einbringen?


Neben öffentlichen Veranstaltungen entlang der Prozessmeilensteine, informieren wir Sie in unserem Format Revier Talks Raum regelmäßig, an jedem letzen Montag im Monat, über den aktuellen Stand der Raumstrategie.
Die Ergebnisse und Zwischenstände der unterschiedlichen Prozessphasen können sie zudem laufend in unserem digtalen RaumLabor ansehen, kommentieren und bewerten.